Tulln an der Donau

Die Gartenstadt am Westrand von Wien.

Die Stadtgemeinde Tulln liegt im Tullner­feld, das im Süden vom Wiener­wald und im Norden vom Wagram be­grenzt wird. Das Gemeinde­gebiet breitet sich zu beiden Sei­ten der Donau aus, die das Gebiet in einer Länge von rund fünf Kilo­metern durch­fließt. Die Umgeb­ung der Stadt ist, wie das ge­samte Tullner­feld, voll­stän­dig ebenes Terrain, das nur dort leicht wellig ist, wo sich einst Donau­arme in das Land einge­gra­ben haben.
Tulln ist eine der ältesten Städte Öster­reichs. Der Name Tulln soll aus dem Kelti­schen stammen, jedoch kann diese Theorie nicht be­stätigt werden. Schon in vor­römi­scher Zeit be­siedelt, wurde es in der ersten Hälfte des ersten Jahr­hun­derts nach Christus das römi­sche Reiter­kastell Coma­gena, bzw. Coma­genis errichtet - ein Stütz­punkt der römi­schen Donau­flottille. In den letz­ten Jahren der Römer­herr­schaft wird von einem Be­such des heiligen Severin und der wunder­baren Rettung der Stadt vor den Barba­ren berichtet.
Nach dem Nibelungen­lied empfing in Tulln der Hunnen­könig Etzel Siegfrieds Witwe Kriemhilde, ein Ereignis, dem im Jahr 2005 ein Denkmal in Form eines Brunnens ge­widmet wurde. Bereits Ende des 8. Jahr­hun­derts wurde Tulln als Stadt (Coma­genis civi­tas) bezeich­net. Nach der end­gül­ti­gen Eroberung des Awaren­reiches durch den fränki­schen Kaiser Karl den Großen im Jahr 803 setzte die Be­sied­lung beim ehe­maligen römi­schen Reiter­kastell ein. Im Jahr 859 wurde Tulln erst­mals mit dem Namen "Tullina" urkund­lich erwähnt.
Die Stadtmauern wurden ab 1861 ab­ge­bro­chen. 1892 wurde Tulln Sitz der Be­zirks­haupt­mann­schaft. Neuer Auf­schwung setzte mit dem 19. Jahr­hun­dert (Bau der Donau­brücke, Bau der Franz-Josefs-Bahn, Bezirks­haupt­mann­schaft) und im 20. Jahr­hundert (Erstes Gym­na­sium 1932, Zucker­fabrik 1936) ein. Im Jahr 1986 be­warb sich Tulln als Landes­haupt­stadt, aber St. Pölten wurde aus­ge­wählt.
Egon Schiele Egon Schiele. Photo Dorotheum
Der wohl be­deu­tend­ste Sohn der Stadt - Egon Leo Adolf Ludwig Schiele (* 12. Juni 1890 in Tulln an der Donau; † 31. Oktober 1918 in Wien) war ein öster­reichi­scher Maler des Ex­pressio­nismus. Neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zählt er zu den be­deu­tend­sten bilden­den Künst­lern der "Wiener Moderne".
Für uns ist Tulln eine "grüne" Stadt mit hoher Lebensqualität. Der Hauptplatz mit der Bezirkshauptmannschaft bietet viel­fälti­ge Ein­kaufs­mög­lich­keiten, Cafes, Gast­häuser und einen Über­raschungs-Spring­brunnen, der im Sommer vor Freude quit­schen­de Kinder an­zieht. Hier findet auch der Wochen­markt statt, der regio­nale Pro­dukte aus dem Tullner­feld an­bietet. Es gibt eine her­vor­ragen­de, preis­günsti­ge Tief­garage mitten unter dem Haupt­platz und ein durch­aus reich­halti­ges Ein­kaufs­zen­trum (Rosen­gallerie).
Mit einem über­regional aus­strahlen­den Messe­gelände ist die Stadt öster­reich­weit be­kannt. Die Inter­natio­nale Gar­ten­bau­mes­se Tulln ist mit jähr­lich rund 100.000 Besuchern eine der größten euro­päi­schen Messen rund um die Themen Gär­ten, Flori­stik, Garten­tech­nik, -planung und -zubehör.
(Text von GKH mit Exzerpten aus Wikipedia.de, 14. Dezember 2021)
Image Credits:
Nibelungendenkmal mit Brunnen. Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Ehemalige Synagoge in Tulln. Von Niki.L - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Spätromanischer Karner (Gebeinehaus) in Tulln. Gemeinfrei
Alle anderen Bilder von GKH - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

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