Schloss Hof

Gebaut für Prinz Eugen von Savoyen - Feldherr, Diplomat, Bauherr und Kunstsammler

Die im 12. und 13. Jahrhundert erstmals erwähnte „Veste Hof“ war lange Zeit im Besitz der Eckartsauer, die bis 1507 das Privileg auf den Schutz der Furt über der March genossen. 1725 erwarb Prinz Eugen von Savoyen, einer der er­folg­reich­sten öster­reichi­schen Feld­her­ren, das Renaissance­kastell und den Markt Hof. Er beauftragte Johann Lucas von Hildebrandt damit, das Kastell zu einem barocken Jagdschloss umzubauen. Wie in seinem Gartenpalais in Wien ließ der Prinz auch auf Schloss Hof viele der Steinbildhauerarbeiten im Inneren und im Garten von den Kaisersteinbrucher Meistern unter Leitung von Hof­stein­metz­mei­ster Elias Hügel ausführen.
Unter Franz Joseph I. wurde das Schloss 1898 dem Heer als Ausbildungsstätte übergeben. Das Mobiliar wurde in verschiedenen Depots des Hofärars in Wien untergebracht. Während des Zweiten Weltkriegs war die Reit- und Fahrschule des Wehrkreises 17 der Wehrmacht auf Schloss Hof untergebracht. In der an­schlie­ßen­den Be­satzungs­zeit (1945–1955) war die Rote Armee in den Räumen des Schlosses einquartiert und hinterließen das Schloss, nach ihrem Abzug, völlig herunter­gekommen.
Heute erinnern viele original erhaltene Einrichtungsgegenstände auf Schloss Hof an Prunk und Pracht der barocken Zeit. Im Rahmen der Vorbereitung der Niederösterreichischen Landesausstellung im Prinz-Eugen-Jahr 1986 (250. Todesjahr des Prinzen) wurde die Beletage des Schlosses restauriert und das noch erhaltene Mobiliar aus der Barockzeit, das in Depots in Österreich lagerte oder in österreichischen Botschaften im Ausland genutzt wurde, nach Schloss Hof zurückgeführt. Die Orangerie im Meierhof wurde revitalisiert und Anfang Mai 2007 wiedereröffnet. 2019 wurde die Instandsetzung von Schloss Hof mit der kompletten Wiederherstellung des Barockgartens abgeschlossen.
Auf dem 50 ha großen Areal befindet sich neben dem Schloss auch ein großer Barockgarten mit zahlreichen Treppen, Brunnen und Statuen. Da sich Kaiser­stein gut bearbeiten lässt, wenn er noch bruchfeucht ist, ist das Gestein aus Kaiser­stein­bruch in vielfältiger Form im Garten von Schloss Hof verarbeitet, etwa als Stufenstein und in den Brunnenanlagen, aber auch als Bild­hauer­stein, wie bei den beiden Sphingen auf der Treppe von der vierten auf die fünfte Terrasse.
Der Garten von Schloss Hof gliedert sich in sieben Terrassen, von denen alle inzwischen restauriert wurden. Er ist europaweit einer der wenigen, die seit ihrer Entstehung in ihrem Aufbau nicht verändert wurden. Der Garten ist zwar im Lauf der Zeit verwildert, wurde aber in den letzten Jahren nach alten Plänen, historischen Aufzeichnungen und großräumigen archäologischen Grabungen, bei denen die Originalfundamente von Brunnen wie der großen Kaskade auf der fünften Terrasse gefunden wurden, rekonstruiert.
Auch der barocke Gutshof, einer der größten noch erhaltenen Meierhöfe in Europa, wurde wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich ge­macht. Im Meierhof wurden Werkstätten eingerichtet, anhand derer die Be­su­cher das barocke Leben ken­nen­lernen können (Drechslerei, Töpferei, Korb­flech­terei, Gärtnerei, Schnaps­brennerei). Die beiden spiegel­gleichen Oran­gerien, die an den Meierhof anschließen zählen zu den größten und auch ältesten (1729/30) barocken Bauten dieses Typus in Europa. Zudem besitzen sie die einzige erhaltene und wieder in Funktion gesetzte unter­irdische Warm­luft­heizung.
Wir haben Schloss Hof zum ersten Mal vor der Restaurierung des Schlossparks besucht und waren ziemlich entsetzt. Der Park war in großen Teilen völlig verwildert und heruntergekommen. Selbst die noch gepflegten Gar­ten­be­rei­che waren lieblos be­pflanzt, mit Unkraut übersäht oder zertrampelt. Brun­nen­anlage waren außer Betrieb oder komplett verwarlost. Inzwischen soll Schloss Hof und sein Park komplett restauriert sein. Wir werden demnächst nochmal hinfahren und dann diese Beschreibung ergänzen.
(Text mit Auszügen aus Wikipedia zusammengestellt und ergänzt von GKH am 31. August 2021)


Image Credits
Schloss Hof: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Schloss Hof - Ostseitige Gartenterrasse: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Schloss Hof - Westseitige Orangerie: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Das kaiserliche Lustschloss Schloss Hof, Ehrenhofseite, 1759–1760, Gemälde von Bernardo Bellotto, Kunsthistorisches Museum, Wien (Gemeinfrei)
Das kaiserliche Lustschloss Schloss Hof, Gartenseite, 1759–1760, Gemälde von Bernardo Bellotto, Kunsthistorisches Museum, Wien (Gemeinfrei)
Das kaiserliche Lustschloss Schloss Hof, Ansicht von Norden, 1759–1760, Gemälde von Bernardo Bellotto, Kunsthistorisches Museum, Wien (Gemeinfrei)
Brunnengrotte: Von Helmuth Furch - Selbst fotografiert, Gemeinfrei
Becken der kleinen Kaskade: Von Erich Schmid - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

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