Schloss Eckartsau

Wohnsitz von Kaiser Karl I. nach dessen Regierungsverzicht in Österreich

Schloss Eckartsau ist ein aus einer Burg in ein Jagd­schloss umgebautes Ge­bäu­de in Eckartsau - unweit der Donau­auen im nieder­öster­reichi­schen March­feld. In die Ge­schichts­bücher ging es als letzter in­län­di­scher Wohn­ort von Kaiser Karl I. nach seinem Ver­zicht auf jeden An­teil an den Staats­ge­schäf­ten vom 11. November 1918 ein.
Die ursprüngliche Burg war eine vierseitige Wasserburg. Das hochfreie Ge­schlecht der Eckarts­auer, das die Burg besaß, wurde erstmals im Jahre 1175 in einer Schen­kungs­ur­kun­de erwähnt. Nach dem Aus­sterben der Eckarts­auer kaufte Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, Gatte Maria Theresias, der Herrscherin der Öster­reichi­schen Erb­lande, 1760 das Schloss.
Bedeutung erlangte das Schloss nochmals am Ende der Monar­chie als Resi­denz Kaiser Karls I., der hier 1917 und 1918 u. a. Gesuche an ihn bearbeitete. Von 1. bis 27. Juli 1918 war Eckartsau offizielle Residenz des k.u.k. Hofes. Diese Nutzung wurde auch nach seinem Re­gierungs­ver­zicht in Öster­reich bei­be­halten, als er und Kaiserin Zita mit ihren Kindern, darunter der sechsjährige Otto, am Tag des Regierungs­ver­zichts aus dem staats­eige­nen Schloss Schön­brunn in habs­burgi­schen Privat­besitz über­siedel­ten und von der Nacht 11./12. November 1918 an dauer­haft in Eckartsau wohnten.
Der Familienfonds der Habsburger wurde mit dem Habsbur­ger­ge­setz vom 3. April 1919 ent­schädigungs­los in Staats­be­sitz über­nommen. Damit kam das Schloss, das heute im Natio­nal­park Donauauen liegt, ins Eigen­tum der Repu­blik Öster­reich, ver­waltet von den Öster­reichi­schen Bundes­forsten.
Das Schloss Eckartsau mag ein touristisch und ge­schicht­lich inter­essan­tes Aus­flugs­ziel sein. Nur leider ist es uns bis­lang nicht gelungen das Schloss und seinen Park auch nur zu betreten. Wir haben nicht einmal den kur­zen Weg vom Park­platz bis zum Schloss geschafft! Wir wurden nämlich von Mücken­schwär­men gera­dezu über­fallen. Trotz lang­ärmeli­ger Beklei­dung waren wir bei un­serem Be­suchs­versuch nach weni­gen Minu­ten der­art zer­stochen, daß wir schnell­stens in unserem Auto Zu­flucht suchten - wobei uns eines der Biester bis ins Wagen­innere ver­folgte.
Wenn Sie also Schloss Eckartsau besu­chen möchten, wählen Sie sorg­sam den Zeit­punkt, ziehen sie helle, lang­ärmeli­ge Klei­dung an und neh­men Sie für alle Fälle Mücken­schutz­mittel mit! Die nahe­ge­lege­nen Donau­auen mögen ja öko­logisch wert­voll sein - nur sind sie lei­der auch Massen-Brut­stät­ten für die stechen­den und blut­saugen­den Biester.
(Text mit Auszügen aus Wikipedia zusammengestellt und ergänzt von GKH am 31. August 2021)


Image Credits
Schloss Eckartsau: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Schloss Eckartsau - Südwestansicht: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Arbeitszimmer von Kaiser Karl I. Von Pudelek (Marcin Szala) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Schloss Eckartsau: Großes Stiegenhaus. Von Hannes Sallmutter - FOTOREPORT.at, CC BY-SA 3.0
Kaiser Karl I. von Österreich, König Karl IV. von Ungarn, 1917 - Von Wenzl Weis - Jörg C.Steiner: Der k.u.k. Hofstaat - 1858-1918. ALBUM Verlag für Photografie, Wien 1997, ISBN 3-85164-048-9, Gemeinfrei

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