Die Myrafälle wurden erstmals 1802 in Reiseberichten erwähnt und 1885 durch den Österreichischen Touristenklub begehbar gemacht. Seither ist das Naturdenkmal, bei dem ca. 5 Millionen Liter täglich über 5 Felsstufen in die Tiefe stürzen, ein mehr oder weniger beliebtes Ausflugsziel - nicht nur bei den Wienern.
Über 26 Brücken und zahlreichen Stegen und Stiegen kann man vom Parkplatz aus den ganzen Wasserfall bis hinauf zum Stauweiher begehen. Sowohl oben beim Karnerwirt, als auch unten bei der Hauptstraße gibt es große, öffentliche Parkplätze. In den letzen Jahren haben sich die Myra-Stubn unten am Wasserfall beim Teich zu einem beliebten Ausflugsgasthof entwickelt.
Bei einem Besuch der Myrafälle kann man nach dem Aufstieg und einer Rast beim oberen Weiher auch einen schönen Rundweg um den Hausstein einschlagen, der einen wieder zum Scheitelpunkt des Wasserfalls zurückbringt. Diese alternative Wanderroute führt vorbei am "Wasserschloss", von wo aus über eine Druckleitung das (ehemalige) Kraftwerk mit Wasser beliefert wurde.
Der Myrabach entspringt ca. 7 km vom Wasserfall entfernt im Unterberg, einem Kalksteinmassiv mit vielen Hohlräumen. Er wird von einem unterirdischen See gespeist. Der spektakuläre Wasserfall hat immer schon Gäste angezogen: Eine Gedenktafel am Fuße der Myrafälle erinnert an den Besuch von Kaiser Franz II, seiner Gattin Kaiserin Maria Theresia, sowie ihren Kindern Kronprinz Ferdinand Karl Leopold Josef und Erzherzogin Maria Ludovica.
Unweit der Myrafälle, im Nachbarort Furth an der Triesting befindet sich die Steinwandklamm. Sie ist eine der schönsten, wildesten und interessantesten Karstklammen in Niederösterreich. Man erreicht sie in knapp einer Stunde Fußmarsch vom Karnerwirt am oberen Stauweiher.
Positiv fällt auf, daß im gesamten Bereich der Myrafällle Hunde an der Leine geführt werden müssen. Selbstverständlich ist es, wegen der Waldbrandgefahr, auch verboten Feuer anzumachen oder zu rauchen. Leider halten sich nicht alle Besucher an diese sinnvollen Verhaltensregeln.
Die Eintrittspreise für das Naturdenkmal sind mit €10,00 für zwei Erwachsene und €1,50 pro Kind sehr moderat - vor allem wenn man bedenkt, mit welchem Aufwand Stege, Brücken und Treppen gewartet und nach einem Hochwasser instandgesetzt werden müssen.
Etwas seltsam erscheint uns das von Klageandrohung strotzende Impressum der "offiziellen" Webseite. Gleich im ersten Abschnitt wird einem mit Abmahnung und Strafgeld in Höhe von €36.000 gedroht falls man es wagen sollte die Webseite zu verlinken oder Photos daraus (auch privat!) zu nutzen. Hier haben sich offenbar Juristen ausgetobt, die von Marketing nicht die geringste Ahnung haben. Man sollte, im Gegenteil, auf der Webseite dazu einladen, die geposteten Bilder des spektakulären Wasserfalls möglichst weit zu verbreiten. Wir verweisen deshalb hier auf die Webseite von Wikipedia - die, im übrigen, auch informativer ist als die offizielle Seite.
(GKH, 27. Oktober 2019)
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