Dürnstein (Wachau)

Die Perle der Wachau

In Verbindung mit der landschaftlichen Schönheit der Wachau ist Dürnstein eines der bekanntesten touristischen Ziele in Österreich. Der blau­weiss ge­strichene Turm der Stifts-Kirche und die malerisch am Berg thronende Ruine der Burg Dürn­stein geben der kleinen Stadt, besonders von der Donau aus gesehen, ein un­ver­wech­sel­bares Gesicht. Sie gehört zum Pflicht­programm jeder Wachau-Reise und ist im Sommer von Touristen geradezu be­lagert. Menschenmassen quetschen sich durch die enge Gasse zum Stadtzentrum oder hinunter zum ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift.
Aber es wäre falsch Dürnstein nur als Magnet des Massentourismus zu sehen. Die Stadt ist wirklich uralt. So wurde die Kuni­gunden-Kirche bereits 1289 urkundlich erwähnt und die Stiftung der ehemalige Klarissinnenkirche er­folg­te im Jahre 1289. Aber schon mehr als 400 Jahre davor, am 20. November 860, wurde der Ort Loiben, der zur Gemeinde Dürnstein gehört, im Rahmen einer Schenkung durch König Ludwig den Deutschen an das Erzstift Salzburg erwähnt. Mitte des 12. Jahr­hun­derts wurde die Burg Dürnstein von den Kuenringern errichtet, auf der wenig spä­ter Richard Löwenherz - der spätere König Richard I. von England, gefangen gehalten wurde. Die Stadt Dürnstein selbst wird erstmals 1347 in einer Urkunde er­wähnt. Die wichtigsten ge­schicht­li­chen Daten der Stadt findet man hier. Zurecht wurde Dürnstein im Jahre 2000, gemein­sam mit der Wachau, zum UNESCO-Welt­kultur­erbe ernannt.
Wir haben Dürnstein zuletzt im Juli 2021 besucht, als sich - Corona-bedingt - der Touristenstrom noch in Grenzen hielt. Der interessanteste Zugang zur Stadt führt durch einen Fußgängerstollen im Berg vom Donauufer aus direkt nach oben ins Zentrum von Dürnstein. Der Stollen be­ginnt unmittelbar gegenüber der Schiffs­anlege­stelle. Man sollte aber schon ein bisschen Kon­dition mitbringen. Die Treppe geht steil nach oben und "zieht sich". Aber besonders wenn es im Sommer sehr heiß ist würden wir den kühlen Stollen dem üblichen Zugung zur Stadt vom Parkplatz im Süd-Osten aus vor­ziehen. Oben ange­kom­men wendet man sich nach rechts und ist mit wenigen Schrit­ten beim Alten Rat­haus.
Es wurde ab 1547 in einem spätgotischen Haus im Zentrum der Stadt eingerichtet und 1563 im Stil der Renaissance umge­baut. Heute beherbergt es u.a. das Stan­des­amt und eine Pension. Im malerischen Innen­hof sollte man sich ein wenig Zeit nehmen, auf ein Bankerl setzen und sich vorstellen wie im frühen Mittelalter die Menschen hier gelebt haben.
Spannend ist auch die Geschichte des ehe­maligen Klarissinnenklosters, von dem man heute nur noch die merkwürdige Außenfassade der Klosterkirche sehen kann. In den Jahren 1715 bis 1716 hat Jakob Prandtauer die (bereits seit längerer Zeit aufgehobene) mittelalterliche Kirche zu einem Schüttkasten umgestaltet, also zu einem Bau, in dem Getreide aufgeschüttet bzw. gelagert wurde.
(GKH, zuletzt: 31. Juli 2021)
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