- 03 Jul, 2021 - GKH
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In Verbindung mit der landschaftlichen Schönheit der Wachau ist Dürnstein eines der bekanntesten touristischen Ziele in Österreich. Der blauweiss gestrichene Turm der Stifts-Kirche und die malerisch am Berg thronende Ruine der Burg Dürnstein geben der kleinen Stadt, besonders von der Donau aus gesehen, ein unverwechselbares Gesicht. Sie gehört zum Pflichtprogramm jeder Wachau-Reise und ist im Sommer von Touristen geradezu belagert. Menschenmassen quetschen sich durch die enge Gasse zum Stadtzentrum oder hinunter zum ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift.
Aber es wäre falsch Dürnstein nur als Magnet des Massentourismus zu sehen. Die Stadt ist wirklich uralt. So wurde die Kunigunden-Kirche bereits 1289 urkundlich erwähnt und die Stiftung der ehemalige Klarissinnenkirche erfolgte im Jahre 1289. Aber schon mehr als 400 Jahre davor, am 20. November 860, wurde der Ort Loiben, der zur Gemeinde Dürnstein gehört, im Rahmen einer Schenkung durch König Ludwig den Deutschen an das Erzstift Salzburg erwähnt. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg Dürnstein von den Kuenringern errichtet, auf der wenig später Richard Löwenherz - der spätere König Richard I. von England, gefangen gehalten wurde. Die Stadt Dürnstein selbst wird erstmals 1347 in einer Urkunde erwähnt. Die wichtigsten geschichtlichen Daten der Stadt findet man hier. Zurecht wurde Dürnstein im Jahre 2000, gemeinsam mit der Wachau, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Wir haben Dürnstein zuletzt im Juli 2021 besucht, als sich - Corona-bedingt - der Touristenstrom noch in Grenzen hielt. Der interessanteste Zugang zur Stadt führt durch einen Fußgängerstollen im Berg vom Donauufer aus direkt nach oben ins Zentrum von Dürnstein. Der Stollen beginnt unmittelbar gegenüber der Schiffsanlegestelle. Man sollte aber schon ein bisschen Kondition mitbringen. Die Treppe geht steil nach oben und "zieht sich". Aber besonders wenn es im Sommer sehr heiß ist würden wir den kühlen Stollen dem üblichen Zugung zur Stadt vom Parkplatz im Süd-Osten aus vorziehen. Oben angekommen wendet man sich nach rechts und ist mit wenigen Schritten beim Alten Rathaus.
Es wurde ab 1547 in einem spätgotischen Haus im Zentrum der Stadt eingerichtet und 1563 im Stil der Renaissance umgebaut. Heute beherbergt es u.a. das Standesamt und eine Pension. Im malerischen Innenhof sollte man sich ein wenig Zeit nehmen, auf ein Bankerl setzen und sich vorstellen wie im frühen Mittelalter die Menschen hier gelebt haben.
Spannend ist auch die Geschichte des ehemaligen Klarissinnenklosters, von dem man heute nur noch die merkwürdige Außenfassade der Klosterkirche sehen kann. In den Jahren 1715 bis 1716 hat Jakob Prandtauer die (bereits seit längerer Zeit aufgehobene) mittelalterliche Kirche zu einem Schüttkasten umgestaltet, also zu einem Bau, in dem Getreide aufgeschüttet bzw. gelagert wurde.
(GKH, zuletzt: 31. Juli 2021)
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