Bayreuth - Richard Wagners Festspielhaus, Markgräfliches Opernhaus

UNESCO Weltkulturerbe in Oberfranken.

Bayreuth ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken. 1194 wurde der Ort als Baierrute in einer Urkunde des Bischofs Otto II. von Bamberg erstmals erwähnt. Der Namensbestandteil -rute ist vermutlich als Rodung zu deuten.
Weltberühmt ist Bayreuth durch die Richard-Wagner-Festspiele, die alljährlich im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden. Ein echter Geheimtip für Bayreuth-Besucher ist auch das Markgräfliche Opernhaus, ein barocker Theaterbau aus dem 18. Jahrhundert. Dank der künstlerischen Qualität und des Erhaltungszustands ist das Markgräfliche Opernhaus - neben dem Teatro Olimpico - eines der beiden bedeutendsten vor der Französischen Revolution errichteten Theatergebäude. Es gehört seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bayreuth war ohne Zweifel eine der Keimzellen des Nationalsozialismus in Deutschland. Anfang 1933 hatten die Nazi-Oberen, allen voran Hans Schemm, den Boden für die „braune Revolution“ in Bayreuth schon lange bereitet. Der „mit allen Wassern gewaschene“ Demagoge Schemm war am Aufstieg der NSDAP in der Stadt, die ein „Kraftzentrum des Nationalsozialismus“ werden sollte, maßgeblich beteiligt. Der 1927 in Bayreuth gestorbene Chamberlain, den Joseph Goebbels als „Vater unseres Geistes“ und „bahnbrechenden Wegbereiter“ bezeichnete, hatte Hitler als „Lichtgestalt“ und „gottgesandten Retter“ begrüßt. Hitler seinerseits schrieb an Siegfried Wagner: „Das geistige Schwert, mit dem wir heute fechten, wurde in Bayreuth geschmiedet“. Am 31. Januar 1933, dem Tag nach der „Machtergreifung“ Hitlers, feierten tausende Einwohner das Ereignis. Von sozialistischer Seite wurde am 6. Februar allerdings eine große Gegendemonstration organisiert, die in einer Straßenschlacht mit den neuen Machthabern endete.
Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Stadt eine Außenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg, in der Häftlinge an physikalischen Experimenten für die V2 teilnehmen mussten. Wieland Wagner, der Enkel des Komponisten Richard Wagner, war dort von September 1944 bis April 1945 stellvertretender ziviler Leiter. Während des 2. Weltkriegs Bayreuth blieb Bayreuth bis April 1945 von Luftangriffen weitgehend verschont. Am 5. April 1945 traf allerdings ein erster massiver Luftangriff die Stadt. 39 Bomber der US 18th Air Force warfen in fünf Wellen etwa 55 Tonnen Sprengstoff über Bayreuth ab. Der dritte und schwerste Angriff erfolgte am 11. April 1945, bei dem große Teile der Stadt zerstört wurden: 110 britische Maschinen warfen 340 Tonnen Spreng- und 17,8 Tonnen Brand- und Leuchtbomben über Bayreuth ab. Die Bilanz dieser Angriffe beläuft sich nach offiziellen Angaben auf 875 Todesopfer, doch werden auch über 1.000 genannt. 36,8 % des Bayreuther Wohnraums wurden völlig zerstört, 2700 Wohnhäuser bzw. 4460 komplett zerstörte Wohnungen. Damit nahm Bayreuth den 5. Platz unter den am stärksten zerstörten Städten Bayerns ein.
Heute hat Bayreuth dennoch überraschend viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten: Haus Wahnfried mit Richard-Wagner-Museum, das alte Schloss, die Synagoge in der Münzgasse, das Deutsche Schreibmaschinenmuseum im ehemaligen Leers’schen Waisenhaus, das Franz-Liszt-Sterbehaus, die Rollwenzelei mit der Dichterstube Jean Pauls, das Jean-Paul-Museum, das Kunstmuseum Bayreuth, das Wilhelm-Leuschner-Haus mit Gedenkstätte, das Neue Schloss in der Eremitage, die Eremitage, das Jagdschloss Thiergarten, die Mohren-Apotheke am Marktplatz, die Stadtkirche, die Schlosskirche, die Spitalkirche, die Ordenskirche, die Stiftskirche, einen Ökologisch-Botanischen Garten, die Kugelbrunnen Skulptur vor dem Neuen Rathaus, und Maisel’s Brauerei- und Büttnereimuseum in den historischen Anlagen der Brauerei Gebr. Maisel
(GKH, zuletzt: 29. März 2023)

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